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Deutschland sucht den Superschäfer

Nein, wir brauchen keinen Transrapid. Bei uns mähen schon ICEs die wolligen Rasenmäher nieder. Und die einzige Frage, die uns in den Nachrichten bewegt, ist: Wie kamen die Schafe aufs Gleis? Na, sie sind wohl dahin gelaufen, weil eine solche Strecke in Deutschland nicht mit einem Zaun oder Hecken (wie sonst in Europa) abgesperrt werden muss. Doch wer hat Schuld? Der Regen, wilde Hunde, der Schäfer?

Na ja, zum einen lenkt dieser Vorfall wunderbar von der Bahnprivatisierung ab, bei der der Steuerzahler wieder das gesamte Geld für die Sanierung der Infrastruktur aufbringen darf. Die Verletzten kamen mit dem Schrecken und einigen Schürfwunden davon (im Gegensatz zu einem Zugunglück in China mit über siebzig Toten und mehreren hundert Verletzten – aber das wird nur im Nebensatz erwähnt). Zum anderen lenkt es von der Tatsache ab, dass ein Gegenzug vorher bereits einige Schafe überfahren hat. Der Zugführer hatte den Vorfall auch brav gemeldet. Aber entgegen der Vorschriften wurde die Strecke nicht gesperrt.

Es gibt bei uns ja für alles ein Gesetz. Wir sind ja schließlich ein Rechtsstaat. So gibt es auch die Eisenbahn Bau- und Betriebsordnung (EBO, aus dem Jahr 1967 mit ein paar wenigen Ergänzungen Mitte der Neunziger). Man lese sich dort §§ 55ff durch, die Sicherheit der Gleisanlagen betreffend. Von Hochgeschwindigkeitstrassen ist dort nicht die Rede. Die Bahn braucht dafür nichts vorzusehen. Ein Betreten ist verboten. Basta! Verklagt doch einfach die Schafe … määääääääh.

Oder die Rinder ... muuuuuuuuuh!

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