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Über die Auswahltheorie

Ab und an kommt es vor, dass wir Frauen eine Entscheidung zu fällen haben. Für oder gegen etwas: Vielleicht einen Mann. Und manchmal fällt es uns schwer, eine Entscheidung herbeizuführen. Warum dies so ist, und wie wir diesen Zustand ändern können, soll folgendes System verdeutlichen.

Wir befinden uns in einem ambivalenten Gleichgewicht zweiter Ordnung. Mein: Es gibt zwei stabile Lösungszustände, die für uns zur Verbesserung unserer Lage in Frage kommen, sollte der Impuls zur Überwindung unserer Trägheit so groß sein, dass wir das Energieniveau überwinden, das uns die Möglichkeit gibt, in einen der neuen Zustände aufzusteigen. Dazu ist eine Kraft F3 notwendig, die wir unter Umständen nicht fähig sind, aufzubringen, es sei denn, es ändern sich die Randbedingungen (Kraft F3 wird von außen herbeigeführt durch etwas, das uns wieder mehr Energie beschert).

Ist dies nicht der Fall, bleibt uns Frauen nur die Lösung, die wir immer vor Augen haben müssen. Die Systemmanipulation durch eine Änderung der Randbedingungen. Dies bedingt allerdings eine Richtungstendenz (Zustand JA oder Zustand NEIN), da wir sonst das Doppelte der Kräfte aufbringen müssen, ohne wirklich eine Entscheidung herbeizuführen. Alles in allem müssen wir auf den aktuellen Zustand Druck ausüben, um eine Änderung herbeizuführen. Der SOLL-Zustand JA sei beschrieben durch die Kräfte F1, F2 und F4. Der SOLL-Zustand NEIN durch die Kräfte F1’, F2’ und F4’.

Dabei beschreibt F1, F1’ den Ausschluss einer Lösung. Meint, eine Möglichkeit wird einfach hinten runter gekippt, indem man die Randbedingungen (R, R’) hin zum aufgezwungenen Entscheidungssystem so ändert, dass deren Energieniveaus die Grundlage entzogen wird. Dazu eignen sich folgende Strategie: Die Wertanalyse des IST- und des SOLL-Zustandes. Zur Analyse des SOLL-Zustandes eignen sich andere, externe Vergleichssysteme nur dann, wenn wir uns unserer eigenen Werte nicht bewusst sind. Besser ist die Referenz des eigenen SOLL-Wertes. Danach berechnen wir die notwendige Kraft, um die äußeren Randbedingungen auf einen Wert zu drücken, der geringer ist als unser SOLL-Zustand. Mit diesem Faktor, äußere Randbedingung zu Sollzustand < 1 (besser: < 0), beaufschlagen wir die Abgrenzung unseres Systems gegenüber dem aufgezwungenen Entscheidungssystem. Die Anwendung des zu beaufschlagenden Faktors muss erkennbar sein. Worte eignen sich dazu nur bedingt. Taten sind besser. Die Kraft, die dabei aufgebracht werden muss, beeinflusst also nur die Abgrenzung hin zu dem, uns aufgezwungenen, Entscheidungssystem und nicht unser eigenes System. Je stabiler das aufgezwungene Entscheidungssystem, das die abgrenzenden Randbedingungen definiert, desto höher die Kraft, die dabei aufgebracht werden muss. Umgangssprachlich könnte man dies als Heruntermachen der Werte des Entscheidungssystems beschreiben. Betreibt man dies nur in einer Richtung, sollte man sich darüber im Klaren sein, dass man für die andere Richtung dennoch Energie benötigt um in den neuen, stabilen Zustand zu gelangen.

Die Kräfte F2, F2’ beschreiben die Aufweichung der Energiedifferenz, die wir benötigen, um in den anderen Zustand zu gelangen. Damit wir es vielleicht schaffen können. Je näher der SOLL-Wert unserem IST-Wert ist, desto weniger Energie werden wir nach dieser Änderung benötigen, desto mehr Kraft müssen wir allerdings investieren, um diesen Zustand herbeizuführen. Dies bedingt weniger die Analyse beider Werte als vielmehr das Erkennen und Aufheben der Differenzen zwischen beiden Zuständen. Dazu eignet sich hervorragend die Sichtbarmachung von Gemeinsamkeiten in die eine oder andere Richtung. Soll die Tendenz in Richtung JA gehen, eignet sich die Betonung der Flexibilität in Bezug auf die Annahme der Bedingungen des aufgezwungenen Entscheidungssystems. Wenn NEIN gewählt werden soll, hilft Sturheit und Uneinsichtigkeit indem man auf eigene Werte und Unterschiede beharrt. Bei Krafteinwirkung (Abbau der Differenzen) kann es passieren, dass das SOLL-Niveau auf das IST-Niveau herunterfällt oder einen Zwischenzustand annimmt, der uns weniger Überwindungsenergie kostet. In jedem Fall manipulieren wir unsere eigene Mitte, und steigern dabei nicht unser IST-Niveau. Meint: Diese Lösung bringt uns in beiden Fällen (JA oder NEIN) nicht wirklich viel weiter nach oben.

Eine Anwendung der Kräfte F4, F4’ ist zwar schmeichelhaft für die Wertvorstellung des aufgezwungenen Entscheidungssystems, allerdings für uns absolut nutzlos. Kraftverschwendung, um es deutlich zu sagen. Wir ändern damit weder unser eigenes IST-Niveau sondern erhöhen sogar noch die Differenz, die es zu überwinden gilt um in den neuen SOLL-Zustand zu gelangen. Es ist also absolut überflüssig, den Anderen glauben zu machen, seine Anforderungen seien bedeutungsvoller als die eigenen und ihn somit zu umschmeicheln, in der Hoffnung die Entscheidung fällt für den einen oder anderen Zustand, der dann auf unser indifferentes IST-Niveau herunterfällt. Auch damit haben wir nicht wirklich etwas gewonnen.

Nun versetzen wir unser System in Rotation. Um die Längsachse. Der notwendige Impuls und die Rotationsgeschwindigkeit des Systems müssen so hoch sein, dass das Energieniveau zur Differenzüberwindung zu einem Zeitpunkt T überschritten wird. Dann greift die Chaos-Theorie. Die Chance auf einen höheren, stabilen Zustand ist damit zwar gewährleistet, aber die Entscheidung JA oder NEIN ist von einer unbekannten Größe abhängig, die wir nicht beeinflussen können. Drehen wir das System um die Querachse, bestärkten wir den vorhandenen Zustand als stabil. Eine Chance haben wir nur mit einer Trudelbewegung, deren Ausgang wir wiederum nicht beeinflussen können. Dieses Vorgehen nimmt uns zumindest die Entscheidung ab. Führt uns damit unsere eigene Hilflosigkeit vor Augen. Eine demütigende Vorstellung, nicht wahr?

Belassen wir das System nach Aufforderung in besagtem Zustand, führen wir also keine Änderung herbei, haben wir zwar den geringsten Energieaufwand, erhöhen aber unseren eigenen Wert nicht. Ob dieser Zustand erstrebenswert ist, bleibt jeder Frau selbst überlassen. Ich für meinen Teil strebe immer einen höheren Zustand an. Daher kommt diese Lösung für mich nicht in Frage. Für mich lautet die Lösung: F1, F2’ und F3. Andere mögen anders wählen, doch ich bin noch nie den einfachen Weg gegangen. Würde ohne Hindernisse nur über meine eigenen Füße fallen. Und dies erscheint mir wesentlich lächerlicher, als an Randbedingungen zu scheitern.

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