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Versprochen ist versprochen!

Unser Held mit dem Maule macht gerne Zusagen. Vage, aneinander gereihte Worte, die dem Gegenüber wie Wahrheit vorkommen sollen. Diese verdampfen schnell. Daher der Nebel, in dem sich unser Alt-68’er gerne einhüllt, wenn die Dunkelheit nicht greifbar ist. Worte haben schließlich keine Bedeutung. Nur das, was der Gesprächspartner heraushört. Und dafür kann er ja nichts, unser Redner. Eine simple Strategie der Unschuld des Schuldigen.

So mögen wir nun folgenden Satz analysieren: „Ich lasse gerade die versprochenen Unterlagen kopieren und schicke sie dir dann zu!“

Das heißt keinen Falls, dass dieser Vorgang in Bearbeitung ist oder unser Alt-68’er sich auch nur im Geringsten darum kümmert. Das heißt auch nicht, dass, sollten die Unterlagen jemals kopiert sein, sie dann auch zugeschickt werden. Unser Held sagte schließlich nicht, wann er diese zuschicken wird. Hahaha! Nun, man hätte es zumindest annehmen können, wenn man Worten glaubt – glauben soll, wie es uns die Erziehung gelehrt hat. Man wird eines Besseren belehrt, während man wartet. Dumm nur: Man hätte es wissen können. Unser Alt-68’er hat sich ja schließlich nicht zum ersten Mal versprochen.

Es würde mich interessieren, welche Legitimation jemand benötigt, um andere Menschen zum Narren zu halten. Muss er sich dazu wirklich nur für einen Politiker halten? Politiker fressen die Wahrheit, kauen darauf herum und spucken sie in die nächste Ecke. Lügen lassen sich leichter schlucken. Politiker sind sozusagen die lebendig gewordene Lüge. Eine Mischung aus Selbstverherrlichung und geänderten Verhältnissen. Überbewertet und überbezahlt. Eine Frechheit. Der Gipfel der Frechheit ist allerdings, dass sie dann auch noch erwarten, von anderen ernst genommen zu werden. Die Spur der Enttäuschung, die sie auf ihrem Weg hinterlassen, sehen sie nicht. Sie blicken schließlich nur nach vorne unter ihren Scheuklappen.

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