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Daten geCLOUD

Mal wieder. Was für ein volkswirtschaftlicher Schaden. Angeheizt durch das BSI – ausgerechnet! 16 (sechzehn!) Millionen (Millionen!) digitale Identitäten gestohlen. Meine Praktika-Kollegen von der Presse machen daraus erstmal Email-Daten. Wohl, weil die Angaben des BSI zu den Details recht dürftig sind. Laufende Verfahren! (Manager-Sprech für: 1. Wir haben keine Ahnung oder 2. Das wollen und dürfen wir nicht sagen, weil es ganz besonders großen Fischen an den Kragen gehen könnte.)

Dabei handelt es sich um so genannte „kompromittierende Benutzerkonten“. Was auch immer das sein mag, sie bestehen jedenfalls aus einer Kombination von Email-Adresse und Zugangspasswort für einen wie auch immer gearteten Provider. Gut, mir fällt dazu nur mal wieder der große rosarote Elefant – äh, nein, Bruder! – ein. Dadadadidamm, da sinn mer debei, das is piiiima ... Doch, welcher „Diensteanbieter“ hat schon 16 Millionen Kunden? Apple-Store? Amazon? … ???

So raten sich nun alle User panikartig einen vom Fisch, während die Hilfe des BSI sich auf die Grundlagen des Bastard Operator from Hell beschränkt: Virenschutzprogramme und PC neu aufsetzen. Hahaha! Also 16 Millionen mal die Software-Stunden eines IT-Spezialisten, angesetzt mit 100 Euro pro Stunde - du brauchst zirka zehn Stunden, bis an einem PC alles wieder so eingerichtet ist, dass alles läuft. Da kommen dann gleich mal 16 Milliarden Euro Schaden auf die Nutzer zu. Gut, für User Ackermann wären das Peanuts und User Hoeness verdrückt dabei ein paar Tränchen, der Weinkönig! User Nahles wird neidisch, das Geld könnte sie gut für die Rentenkasse gebrauchen. Und User Hohnecker? Die wartet erstmal ab, ob und wann die so genannte Testseite mal zugänglich ist. Und liest Userforen einschlägiger Fachmedien. Wenn das mal nicht eine groß angelegte Phishing-Aktion ist. Verschwörung, ick hör dir trampeln. Wann, wenn nicht dann …

Für meine Generation hat das Internet, ja, die ganze Informations- und Telekommunikationsbrache, sämtliches Vertrauen verspielt. Vor allem, weil wir wissen, dass egal wer für ein Problem verantwortlich ist, wir den Schaden bezahlen müssen. Wir sind Beta-Tester bei Betriebssystemen und Software, unser Provider knebelt uns mit undurchsichtigen Tarifen, unsere Mailbox läuft über vor Spam, selbst unser einstiger Held „Google“ hat seine transparente Innovation verkauft und wenn man unsere Kontendaten gecloud hat, sind wir nach den AGBs der Banken noch selbst Schuld. Danke, aber ich schlage eine digitale Abstinenz vor. Besser gesagt, mein Bankkonto.

Nachtrag vom 25.01.2014
Ach soooooooo! Die Daten waren also schon seit Dezember im Hause BSI. Man hatte nur kein Geld, eine Datenbank, die online abgeglichen wird, aufzusetzen. Gut, jetzt kriegt man Geld. Wieder aus meiner Tasche. Aber diesmal offiziell. Sprich: über Steuern, Umlagen und Abgaben. Prima!

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