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Vertrauenstatbestand

Gott, nein, wird Vertrauen jetzt auch noch bestraft? Ich fürchte, ja.

Der Fall: Das Kernkraftwerk Philippsburg. Ein Block aktiv. Ein Block abgeschaltet. Ein Zwischenlager für Brennstäbe.

Der Verteidiger: Die Grün-Rote Landesregierung. Besingt die Aufnahme von fünf Castoren für wieder aufbereitetes Material aus La Hague. Inhalt: Schwach radioaktives, schwach Wärme abgebendes Material. Hochgiftig. Keine Brennstäbe. In Glas gegossene Brühe mit Sonderauflagen für Lagerung und Transport.

Der Kläger: Das Endlagersuchgesetz. Eine neue Behörde mit Endlagerplätzen für die ausgedienten Vitamin-B-Lieferanten der Lobbyisten.

Der Angeklagte: Die Bevölkerung in der Region. Naiv und ungläubig, hier wieder nachgeben zu müssen.

Der Gutachter: Der Kraftwerksbetreiber, der die Genehmigung für ein Zwischenlager für die Glaskokillen erst noch vom Bundesamt für Strahlenschutz einholen muss. Der die Genehmigung zum Umbau der Castoren für Lagerung erst noch einholen muss. Der die Halle zur Lagerung und zum Umbau erst noch errichten muss. Dauer? Ungewiss.

Die Akte: Transparent, um nicht zu sagen durchschaubar - das Spiel, das hier mit der Bevölkerung gespielt wird.

Der Richter: Der Bundesrat, der das Endlagersuchgesetz jetzt beschlossen hat. Damit die Verantwortung für den radioaktiven Abfall, an dem sich für manche Jahrzehnte genug verdienen ließ, vom Betreiber auf den Bund übergeht. Und damit auch die Kosten.

Das Urteil: Wird, wie in jedem guten, deutschen Justizsk… äh, tschuldigung, …prozess, wieder auf sich warten lassen.

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