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Glaubwürdigkeit, die

Oh, sitzen da wieder welche in Urban Priols viel zitiertem Bunker und deuteln Begriffe um? Glaubwürdigkeit ist zwar ein schönes Totschlagwort, aber doch eher durch Menschen besetzt als durch Dinge. Daher sollte es besser heißen: Glaubwürdig sein.

Die Glaubwürdigkeit ist eher unfassbar. Meint: Sie zerrinnt einem zwischen den Fingern. Nicht nur bei Managern, Politikern oder Bankern sondern an sich

Aristoteles ordnet die Glaubwürdigkeit dem Ethos (der Gewohnheit) und der moralischen Integrität (der Übereinstimmung mit dem persönlichen Wertesystem) eines Menschen zu. Nicht dem Logos (der Richtigkeit) oder dem Pathos (der Überzeugungskraft).

Umgangssprachlich ausgedrückt: Redet und handelt ein verlogener Drecksack wie ein verlogener Drecksack, ist er glaubwürdig. Egal, ob dies für Andere negative Auswirkungen hat oder nicht. Mehr besagt das Wort Glaubwürdigkeit nicht. Alles andere entspringt unseren medialen Vorgestellungen (das sind die Vorstellungen, die die Medien uns vorsetzen und kein Schreibfehler!).

Der Gegenspieler der Glaubwürdigkeit ist die Glaubhaftigkeit. Sie ist das Ergebnis einer Beurteilung aus Wahrnehmung, Speicherung, Wiedergabequalität und Wahrheit eines Vorganges und wird in unserem Rechts-Staat nur durch einen Richter festgestellt. Nicht durch den gemeinen Mitmenschen.

Im Übrigen: Glaubwürdigkeit bekommt man zugesprochen. Die hat man nicht. Es ist die Bereitschaft der Anderen, die eigenen Worte und Taten als gültig zu akzeptieren.

Umgangssprachlich ausgedrückt: Akzeptiere ich das Verhalten eines verlogenen Drecksacks, spreche ich ihm damit Glaubwürdigkeit zu. Gut, das macht mich unglaubwürdig. (… als ob ich je das Verhalten eines verlogenen Drecksacks akzeptieren könnte). Nur bin ich in diesem Fall nicht relevant, wenn viele Andere dies tun. So ist sie eben, unsere Demokratie mitsamt ihren glaubwürdigen Politikern.

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