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Von Helden, Drachen und anderen Unmöglichkeiten

Es war einmal ... tatsächlich! Es soll sie gegeben haben, diejenigen, die Ziele, Werte und Grundsätze hatten. Sie ritten einst stolz auf einem hohen weißen Ross durch die Weltgeschichte, um das Böse zu bekämpfen und das Gute zu erwecken. Sie kämpften notfalls mit Windmühlen. Erretteten die Notleiden, traten für die Schwachen ein. Bekämpften den Drachen um die schöne Prinzessin zu erretten - oder für das, was man sonst noch mit Prinzessinnen tun kann.

Der Alt-68´er fühlt sich durchaus als Held dieses Jahrhunderts. Sein Ross ist nicht mehr weiß, aber hoch. Er schlägt bei seinen geräuschvoll in Szene gesetzten Auftritten um sich wie eine Windmühle. Übrig bleibt meist nur heiße Luft. Seine verzweifelten Bemühungen, herauszubekommen, was denn nun Gut und was Böse ist, erwecken beim Beobachter Mitleid, bevor er sich ein sicheres Versteck sucht. Der Held von heute errettet mühsam die Not mit Steuerreformen und tritt auf die Schwachen ein.

Werte? Werte Damen und Herren - so hat man es ihm auf einem Do-it-yourself-Kurs "Manager für Anfänger" (oder umgekehrt?) beigebracht. Doch verträumt hangt er den Gedanken nach, wie schön diese Zeit war, in der man Werte bis auf "s Blut bekämpft hat. Ja, Werte wie: Geld, Aktien, Gold, Perlen ... und ähnlichen Plunder. Gut, da gibt es auch noch die Umwelt. Solange draußen noch ein Grashalm wächst, kann man doch nicht von einer Gefährdung sprechen, oder? Freundschaft – geh’ n wir Einen saufen? Liebe - solange das Bett nur frisch überzogen ist! Ehre - ja Himmel, sind die ewig Gestrigen immer noch unter uns? Gewissen - kann sich heute eh niemand mehr leisten bei der derzeitigen Arbeitsmarktpolitik! Heimat - unsere Zukunft ist Euro, Pah! "Blick nach oben, nie nach unten!", sprach ein Apfel am Baum zum anderen, "Du könntest sonst den ganzen Dreck sehen.". Worauf es der andere Apfel vorzog, sich auf Newtons Kopf niederplumpsen zu lassen.

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