Zur Startseite
 
ABCDEFGHIJKLMNOPQRSTUVWXYZ?  
 

N

No one ’s gonna catch you if you fall

Systeme und Menschen sind heute gezwungen, sich selbst zu organisieren. Es wimmelt von semichaotischen Situationen, die durch eine minimale Änderung der Randbedingungen einen komplett anderen Zustand einnehmen können. Und der Alt-68’er steht wieder davor und versteht nichts.

Der Satz „Die Wand ist weiss!“, ausgesprochen von einem seltsamen Attraktor, kann ein System überhaupt nicht beeinflussen, oder total zum überkochen bringen. Je nachdem, ob die Kausalität stark oder schwach ist.

Die Physik zeigt: Viele nichtlineare Systeme besitzen sensitive Anfangsbedingungen. Eine minimale Variation der Standartwerte kann zu unvorhersehbaren Auswirkungen führen. Deshalb ist der Flügelschlag eines Schmetterlings in Kansas schuld, dass in China ein Sack Reis umfällt. Oder moderner ausgedrückt: Egal, wo du das Pendel loslässt, du weißt nicht, wann und wo es wieder zur Ruhe kommt. Jede Ursache kann mehrere stabile Wirkungen haben. Je nach Kausalität. LASER sind dafür ein sehr gutes Beispiel. Maxwell hat nachgewiesen, dass die Modenverteilung einen möglichen Schluss auf die Wellenlänge nahe legt. Oder auf die Resonanzbreite des Spaltes. Oder auf die Umgebungstemperatur. Oder ....?

Aber vor das Verständnis hat uns Gott die Natur gesetzt. Es wäre auch zu einfach, wenn eine Ursache nur eine Wirkung nach sich ziehen würde. Genauso gut kann sie mehrere Wirkungen nach sich ziehen. Ähnliche Ursachen können unterschiedliche Wirkungen haben oder unterschiedliche Ursachen können ähnliche Wirkungen haben. Verwirrt? Mach die Augen auf!

Werfen wir nun mal einem Blick auf unseren seltsamen Attraktor. Ein dynamisches System zeigt über eine gewisse Zeit ein relativ stabiles Verhaltensmuster. Systeme sind jedoch mehrdimensional betrachtet immer reibungsbehaftet oder dissipativ. Energieverluste führen zur Nichtlinearität. Betrachtet man nun einen endlichen Zeitraum, werden die Eigenschaften von Ordnungs-Ordnungs-Übergängen im seltsamen Attraktor sichtbar. Hierbei zeigt sich, dass die seltsamen Attraktoren in ihrem dynamischen Verhalten chaotische Struktur aufweisen, die das System zum Phasenübergang zwingen.

Synergetik nennt sich diese Wissenschaft, die nicht von einem Alt-68’er entwickelt wurde. Charakterisiert durch die Nicht- Vorhersehbarkeit von Prozessabläufen, Chaotizität und Zufall entwickelt sich ein System anders als gedacht.

Zum 1. und 2. Hauptsatz der Thermodynamik (Von nichts kommt nichts. Wo nichts ist kann nichts sein.), kommt nun eigentlich noch ein Dritter hinzu: Erstens kommt es anders und Zweitens als man denkt.

Unser Alt-68’er sei gewarnt: Ein dynamisches, nichtlineares System strebt immer einen stabilen Zustand an. Und dazu sind alle Hilfsmittel recht, die die Randbedingungen zulassen. Daraus formt sich das System seinen neuen (oder alten) Zustand, in dem es überleben kann.

zurück