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"Ich bin nicht verantwortlich für gewisse Dinge!"

Ein weiser Satz für euch Alt-68"er. Aber lasst ihn uns einmal analysieren.

"Ich" - Die Manifestation einer konkreten Person, selbsterkennend, wie ein Monument in Stein gehauen, unverrückbar, aussagekräftig, überzeugend - sich selbst und andere -, unumstößlich, nach Aufmerksamkeit geradezu schreiend und im gleichen Augenblick fordernd.

"Ich bin" - Einer Philosophie gleichend, Erwartungen weckend, in die Welt hinausschreiend, der Verzweiflung nahe um etwas Positives zu hoffen, zu verkünden, zu positionieren.

"Ich bin nicht" - Nanu? Etwa ein Widerspruch? Das bereits erzeugte Bild in sich selbst verkehrend, Verwirrung stiftend, sich zurückziehend, abwendend, das bereits Gesagte verleugnend und die kleine Hoffnung, noch mal mit heiler Haut davonzukommen.

"Ich bin nicht verantwortlich" - Die Ursache von sich selbst abstoßend, die Wirkung ignorierend, Konsequenzen aus dem Weg gehend, einen Sündenbock suchend, Schuld zuweisend - indirekt, denn ihr hasst die offene Konfrontation, sich abwendend und aus dem Staub machend.

"Ich bin nicht verantwortlich für" - Eine Präzisierung provozierend, Möglichkeiten einschränkend, relativierend bis hin zur Verharmlosung, die vorher getroffene Aussage abschwächend.

"Ich bin nicht verantwortlich für gewisse" - Die Hoffnung auf Präzision vernichtend, im Unklaren lassend, Interpretationen herbeirufend, Auslegungen fordernd, gleichzeitig von der eigenen Aussage zurückschreckend, den gefassten Mut zur Bekenntnis abschüttelnd und feige den Schwanz einkneifend.

"Ich bin nicht verantwortlich für gewisse Dinge!" - Eure eigenen Werte schützend, Vernichtendes nicht aussprechend, Moral vorschiebend damit es sich dahinter besser verstecken lässt, Möglichkeiten offenlassend, Rückzug sichernd, Interpretationen heraufbeschwörend ohne konkret etwas gesagt zu haben.

Und ihr wundert euch, dass man euch nicht versteht.

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