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Überflieger unten durch – Axel Springer Verlag & ASV Infopool

Das neueste Possenstück zum Thema Lizenzschneiderei unter dem Deckmäntelchen des Urheberrechtsgesetztes leistet sich seit Mai 2011 der Axel Springer Verlag. Über seine Abteilung Infopool lässt er Lizenzrechnungen über Zitate in Höhe von bis zu EUR 500 verschicken, die eines seiner Organe einst ausgeschieden hat. Mehr als fragwürdig sind die dabei die Fristen, die dem angeblichen Schuldner abverlangt werden. Die Zahlungsaufforderung ergeht mit einem Zahlungsziel nach Posteingang von bis zu drei Tagen. Da spielt es keine Rolle, ob noch ein Wochenende dazwischen ist. Ob so etwas in unserem Rechts-Staat Bestand hat? Ganz peinlich wird es, wenn Infopool die Rechnungen an Firmen, Vereine oder Privatpersonen verschickt, die die angeblich gefundene Web-Site überhaupt nicht betreiben.

Es ist schon bedauerlich, dass die Qualität der Medien so nachgelassen hat, aber ärgerlich wird es dann, wenn sie jetzt auf halbseidenen Wegen versuchen, Geld mit solchen Marktstrategien zu erwirtschaften, das sie ihren Qualitätsjournalisten und freien Mitarbeitern schon längst nicht mehr zu zahlen bereit sind.

Vergleiche hierzu auch: http://www.heise.de/tp/blogs/6/149789

Der mir vorliegende Fall bezieht sich auf eine Schadensersatzforderung in Höhe von EUR 500 an einen bereits seit einem Jahr gelöschten Verein. Eines der Mitglieder hatte vor 6 Jahren einen seinerzeit ach so überarbeiteten Fachredakteur zu Firmenlösungen und Komponenten unterstützt, damit der Verlag mit "Wissen", "Zukunftstechnologien" und "Innovation" glänzen konnte. Das Vereinsmitglied erhielt den Artikel zur Veröffentlichung und tat dies auf der Website des Vereins. Zum Zeitpunkt der Schadensersatzforderung war die "abgemahnte" Internetseite bereits seit über einem halben Jahr Eigentum einer Dritten Partei, die einen komplett anderen Webauftritt anbot.

So, nun kann sich die WELT auch sonntags ein BILD von dem Zustand unserer Journallie machen. Wohl denn! Versuch macht kluch! Und arm, wenn kurz nach der Schadensersatzforderung gleich eine Gutschrift hinterher geschickt werden muss.

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