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Zur Eifersucht erzogen

Es gibt Zeitgenossen, die betreiben mit ihren Mitmenschen ein äußerst perfides Spiel. Sie drängen sie in eine emotionale Sackgasse. Und alles, wegen eines Wortes, das unsere Alt-68’er zu ihrer verhassten Lebensphilosophie erklärt haben und die sie doch so stark verinnerlicht haben, dass sie bei jeder Gelegenheit äußerlich anwendet werden.

Das Spielchen läuft folgendermaßen ab: Dem Opfer wird erklärt, dass Eifersucht verachtenswert und lächerlich ist. Derweilen wird es so niederträchtig manipuliert, dass es gar nicht mehr anders kann, als in einen Teufelskreis zu geraten.

Es fängt harmlos an. Das Opfer wird auf Personen und Ereignisse aufmerksam gemacht, die das repräsentieren, was sich der Täter als „gut“ vorstellt. Entweder das Opfer erkennt die Unterschiede sofort und fühlt sich schlecht, oder es wird explizit oder massiv unterschwellig darauf hingewiesen. Damit es sich schlecht fühlt. Nun startet Phase 2. Der Täter widmet dem „Besseren“ mehr Aufmerksamkeit und lässt dies das Opfer auch deutlich spüren. In Phase 3 belohnt der Täter sichtbar vor dem Opfer das „Bessere“, unterstützt es, macht sich dafür stark, während er das Opfer links liegen lässt. Dies tut er möglichst auffällig, damit es auch andere mitbekommen. Damit Andere erkennen, wie wenig das Opfer wert ist – in seinen Augen. Der nächste Schritt ist der, dass der Täter dem Opfer Mittel und Möglichkeiten abverlangt, die ihn unterstützen sollen, das „Bessere“ zu belohnen, zu stärken, zu unterstützen. Wehrt sich das Opfer dann, bekommt es nur zu hören: „Du bist ja nur eifersüchtig!“.

Eine Mischung aus Machtmissbrauch und Demütigung, die dazu benutzt wird, damit mindestens zwei Personen auf Kosten einer anderen Person gut dastehen. Ein alltägliches Spielchen zwischen Menschen, das mit Zwischenmenschlichkeit rein gar nichts mehr zu tun hat.

„Eifersucht ist eine Leidenschaft, die mit Eifer sucht, was Leiden schafft“? Falsch! Das Leid ist da. Nur nimmt man es plötzlich wahr. Man? Jedenfalls das Opfer und diejenigen, die das Opfer mit offenem Herzen sehen. Den Tätern ist daran gelegen, diese Erkenntnis unter den Teppich zu kehren und wenn sich das nicht vermeiden lässt, sie ins Lächerliche zu ziehen.

Ich bin nicht eifersüchtig. Ich bin nur wütend auf diejenigen, die Andere auf diese Weise missbrauchen und ich werde jedem mindestens ein Bein stellen, der so ein Verhalten in Schutz nimmt. Wer die Täter rechtfertigt, anstatt den Opfern Recht zuzugestehen, hat für mich alle Menschlichkeit verloren. In Deutschland hat so ein Verhalten schon ganz Anderes nach oben gespült. Ist unser historisches Gedächtnis wirklich so beschränkt?

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