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Nochmal kacheln, Mann?

Da brauen sich nicht nur Blumenkohlwolken über Deutschlands bestnebenbeschäftigtstem Wetterverkäufer zusammen und die Bildzeitung spaltet die Nation mit der Frage: „Ist Jörg K. schuldig?“

Ja, er ist schuldig. Ob Vergewaltigung oder nicht mögen Gerichtsmedizin und Staatsanwaltschaft klären. Was aber eindeutig aus den Medien hervorgeht ist seine Schuld gegenüber den Menschen, insbesondere gegenüber den Frauen in seinem Leben.

Es gibt sie, die Männer, die Frauen nur benutzen. Als Hausfrau, als Mutter für die Kinder, als Abwechslung im Alltag, als Medienobjekt, als Liebessklavin oder um der Realität auszuweichen. Bequem, wenn Mann sich davon gleich mehrere halten kann. Bequem für das Ego. Bequem für unsere Gesellschaft. Bequem für die eigene Freiheit auf Kosten anderer. Bequem für die Verantwortung. Mann braucht sie ja nicht zu tragen. „Die Frauen sind selbst Schuld!“ oder „Eine Stalkerin!“ und für die ganz Medienbeflissenen: „Die will nur Geld!“. So einfach geht es für die Frauen meistens nicht aus. Mann kann eine zerbrochene Seele nicht bezahlen und schon gar nicht mit Geld.

Die Frau, beruflich gut situiert und unabhängig, von der Gesellschaft das heile Familienleben eingefordert, zerrissen zwischen Wissen und Träumen. Da taucht er auf: Prince Charming in den Medien, immer gut Wetter machend und plötzlich scheint die Sonne. Wer nur den Worten glaubt und die Taten nicht hinterfragt hat meist seine eigenen Gründe das Problem auf einen späteren Zeitpunkt zu beschwören. Werden die Fragen aufgespart bis eine Situation Realität ist, bleibt dem Ungefragten meist nur die Untat: Leugnen, ablenken, abstreiten, streiten, … In welcher Gewaltformation hängt davon ab, inwieweit der Täter mit der Realität nicht konfrontiert werden will. Nicht konfrontiert werden kann, aus seiner Sicht. Es geht ja schließlich nur um ihn.

Ja, er ist schuldig und das Gericht sollte ihn zur Verantwortung verurteilen. Zur Verantwortung gegenüber den Frauen. Allen Frauen, die er in seinem Leben auf die eine oder andere Weise missbraucht hat.

Das Schöne an unserem Rechtsstaat ist: 1. Die Täter haben mehr Rechte als die Opfer, 2. Du kannst die Gefühle oder die Seele von anderen Menschen verletzen, so lange du willst – nur bei Körpern wird Missbrauch sichtbar und 3. Jedes Opfer ist gezwungen, die Hölle immer und immer wieder zu erleben, je Justizinstanz oder Redaktion. Ist die Würde des Menschen wirklich so antastbar?

Was meint DSM IV dazu:
(Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders)

Charakteristika eines Psychopathen:
(Soziopathie, antisoziale Personlichkeitsstörung)

Glibness/superficial charm – trickreich sprachgewandter Blender mit oberflächlichem Charme
Grandiose sense of self-worth – übersteigertes Selbstwertgefühl
Need for stimulation/proneness to boredom – Stimulationsbedürfnis [Erlebnishunger] / ständiges Gefühl der Langeweile
Pathological lying - pathologisches Lügen [Pseudologie]
Conning/manipulative - betrügerisch-manipulatives Verhalten
Lack of remorse or guilt - Mangel an Gewissensbissen oder Schuldbewusstsein
Shallow affect - oberflächliche Gefühle
Callous/lack of empathy - Mangel an Empathie/Gefühlskälte
Parasitic lifestyle - parasitärer Lebensstil
Poor behavioral controls – unzureichende Verhaltenskontrolle
Promiscuous sexual behavior – Promiskuität
Early behavior problems – frühe Verhaltensauffälligkeiten
Lack of realistic, long-term goals – Fehlen von realistischen, langfristigen Zielen
Impulsivity - Impulsivität
Irresponsibility – Verantwortungslosigkeit
Failure to accept responsibility for own actions – mangelhafte Bereitschaft und Fähigkeit, Verantwortung für eigenes Handeln zu übernehmen
Many short-term marital relationships – viele kurzzeitige ehe[ähn]liche Beziehungen
Juvenile delinquency – Jugendkriminalität
Revocation of conditional release – Widerruf der bedingten Entlassung
Criminal versatility – polytrope Kriminalität

Zum Einlesen

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